Interview: Pro Päckchen 50-mal mehr CO2

Temu und Shein sind die beiden einzigen E-Commerce-Plattformen, die weltweit Marktanteile gewinnen. Bislang senden beide Player kleine Pakete Luftfracht nach Europa und in die USA. Eine miserable Klimabilanz und die Umgehung von Zollschranken gehören zu den negativen Begleiterscheinungen. THE PROPERTY POST interviewte dazu Peter Bergmann, Projektleiter bei ALCARO Invest.

The Property Post (TPP): Warum sollten sich nicht nur Logistiker mit den Plattformen Temu und Shein befassen?

Peter Bergmann (PB): Insgesamt sind die Umsätze im Online-Handel etwas gesunken, Temu und Shein hingegen sind deutlich gewachsen. Es ist das Hauptziel dieser Plattformen, Marktanteile zu erobern, auch auf Kosten der Rentabilität. Dies geschieht in hohem Tempo, und das Geschäftsmodell von Temu und Shein unterscheidet sich signifikant von bisher etablierten Plattformen wie Amazon.

TPP: Inwiefern?

PB: Temu „weiß“ schon im Vorhinein, welche Produkte die Verbraucher nachfragen werden. Das liegt an der engen Kooperation mit reichweitenstarken Influencern. Wenn diese Influencer Produkte empfehlen, ist in China die Produktion bereits passgenau angelaufen. Das Temu-Versprechen lautet auch nicht „Lieferung am nächsten Tag“, sondern „Produkte so günstig wie nirgendwo sonst“. Warenlager, weitere Ver- oder Bearbeitungsschritte oder Zwischenhändler werden überflüssig, sämtliche damit verbundene Vorhaltekosten entfallen. Das Konsumentenverhalten wird KI-gesteuert sehr genau erfasst, inklusive der regionalen Unterschiede. So bauen Temu und andere Plattformen ständig wachsende Datenbänke auf, mit denen Produktion und Vermarktung gesteuert werden können.

TPP: Wie gelangen bei Temu bestellte Artikel zum Kunden?

PB: Die Ware wird fertig verpackt mit großen Frachtmaschinen eingeflogen und vom Flughafen aus direkt zugestellt. Damit hebelt Temu alles aus, was stören könnte. Das Lieferkettengesetz muss nicht beachtet werden. Waren werden so kleinteilig verpackt, dass sie unterhalb der in der EU gültigen Zollschranken hindurchschlüpfen. Temu fliegt kleine Flughäfen mit wenig Zollpersonal an. Da täglich allein für Temu rund 50 Jumbo-Jets einfliegen, lässt sich leicht erahnen, dass eine Kontrolle nicht mehr geordnet stattfinden kann. Das geben Zollbehörden auch offen zu.

TPP: Das erscheint auch unter Klimaschutzaspekten sehr fragwürdig.

PB: Richtig, und das in eklatanter Weise. Der Transport per Luftfracht verursacht im Vergleich zum Seeweg eine 50 bis 70-mal höhere CO2-Last pro Artikel. Die sehr kleinteilige Verpackung schon in China führt zu gewaltigen Mengen an Verpackungsmüll. Zumal es sich bei den Artikeln selbst oft um „Super Fast Fashion“ handelt, um Dinge, die morgen schon auf irgendeiner Altkleiderhalle irgendwo auf der Welt landen. Aber auch volkswirtschaftlich entsteht großer Schaden, weil anders als bei der herkömmlichen Logistik keinerlei Wertschöpfung in den Empfängerländern stattfindet. Daher sollten die Verbraucher stärker aufgeklärt werden, insbesondere hinsichtlich der schlechten Klimabilanz von Temu und anderen Plattformen. Mit ihrem Kaufverhalten können Verbraucher dazu beitragen, die nationalen und EU-weiten Klimaziele zu entspannen.

Pflanzaktion für einen klimaangepassten Wald

Wir freuen uns, den gemeinnützigen Verein Zusammenwald e.V. unterstützen zu dürfen! Zusammenwald e.V. schafft und erhält natürliche Lebensräume und setzt sich für klimastabile Wälder ein, die sowohl unserer Gesellschaft als auch der Natur zugutekommen. Der Verein erwirbt forstlich bewirtschaftete Wälder und wandelt sie in Rückzugsräume für Natur und Mensch um, wobei die natürliche Entwicklung und Förderung der Artenvielfalt im Vordergrund stehen.

Dank unserer finanziellen Spende konnten 130 Bäume gepflanzt werden! Bei einer eintägigen Pflanzaktion wurden außerdem rund 70 stehende Bäume geschützt (Naturverjüngung).

Nun schmücken 50 Buchen, 50 Esskastanien, 20 Eichen und 10 Winterlinden das Waldstück nahe Gummersbach. Die Fläche war zuvor vom Borkenkäfer befallen und musste gerodet werden. Jetzt verwandelt sich der rund einen Hektar große Bereich wieder in einen wunderbaren Erlebnisraum für Mensch und Tier.

Wenn auch Sie die Arbeit von Zusammenwald e.V. unterstützen möchten oder weitere Informationen benötigen, schauen Sie gerne hier vorbei: https://www.zusammenwald.org/

Vielen Dank für diese wichtige Arbeit!

Zu Gast im I/D Cologne!

Als Vorabendveranstaltung zur gestrigen ESG-Konferenz von Bettina Timmler und so zu sagen als Warm-up durften wir am Dienstagabend dem ImmoSport e.V. unser Projekt I/D Cologne vorstellen.

In unserem Showroom an der Schanzenstraße konnten wir dabei das Quartier und die Vorzüge näherbringen und auch einen Einblick geben, warum das Thema ESG und SmartBuilding für uns so eine hohe Relevanz hat. Anschließend haben wir den Abend mit leckerem Fingerfood und in entspannter Networkingathmospäre bei uns ausklingen lassen.

Vielen Dank an immosport und Bettina Timmler für euren Besuch!

Logistikimmobilien – die Versorger von morgen?

Die OSMAB Holding AG (Rösrath) ist Investor, Projektentwickler, Asset Manager und Bestandshalter mit Schwerpunkt auf Büro- und Logistikimmobilien. Außerdem etabliert sich das Unternehmen immer stärker als Erzeuger erneuerbarer Energien.

Portrait: Anton Mertens.

Herr Mertens, Sie sind eigentlich Immobilienentwickler und Bestandshalter. Mittlerweile erzeugen Sie auch im großen Stil Strom aus PV-Aufdachanlagen. Was ist der Antrieb dafür?

Als Unternehmer und auch als Vater von sieben Kindern sowie Großvater einiger Enkelkinder fühle ich mich zu nachhaltigem Handeln verpflichtet. Jeder, der im Rheinland wohnt, kennt die Braunkohlekraftwerke in der Region und die dadurch verursachten massiven Eingriffe in die Natur. Dafür muss es bessere Lösungen geben. Deshalb sind wir in der nachhaltigen Stromerzeugung tätig. Die Dächer unserer Logistikanlagen bieten sehr große Flächen, die sich gut für Solarstromanlagen nutzen lassen. Ich sehe es als unsere unternehmerische Verpflichtung, diese auch so zu nutzen. Wir erzeugen seit nunmehr 15 Jahren erneuerbaren Strom. Die Erfahrungen, die wir auf diesem Weg gesammelt haben, bestätigen uns auf diesem Weg.

Historisch betrachtet war die Energieerzeugung immer Aufgabe großer Energieunternehmen. Wie fühlen Sie sich als Mittelständler in dieser Gesellschaft?

Dank der dezentralisierten Erzeugung kann der Mittelstand eine immer gewichtigere Rolle in diesem Feld einnehmen. Ich hoffe sehr, dass möglichst viele Unternehmen diese Chance wahrnehmen. Wir arbeiten ja nicht im luftleeren Raum: Als Familienunternehmen sehen wir uns als Partner der Regionen, in denen wir tätig sind. Für uns ist es selbstverständlich, die Stadt Köln beim Klimaschutz voranzubringen. Das gilt übrigens auch für unsere anderen Standorte wie zum Beispiel Frankfurt an der Oder. Wir stoßen damit für unser Unternehmen und für unsere Immobilien das Tor zur Zukunft auf. „Grüner“ Strom schützt nicht nur das Klima. Er ist auch die richtige Antwort auf steigende Energiepreise und absehbar höhere  CO₂-Preise. Investoren und Nutzer erwarten zunehmend nachhaltige Gebäude. Deshalb ist es auch aus unternehmerischer Sicht klug, hier voranzugehen.

Wie viel Strom produzieren Sie mit Ihren Anlagen?

Vor kurzem haben wir in Köln-Poll die größte PV-Aufdachanlage der Stadt mit einer Nennleistung von 1,54 Megawatt-Peak in Betrieb genommen. Insgesamt betreiben wir derzeit 33 PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von rund 17 MWp. Damit ersparen wir der Atmosphäre rund 9.300 Tonnen CO₂ pro Jahr. Umgerechnet reicht der von uns erzeugte Strom zur Versorgung von 5.700 Haushalten. Da wir unsere Kapazitäten immer weiter ausbauen, werden es in naher Zukunft umgerechnet bereits rund 9.000 Haushalte sein. Unsere PV-Anlagen sind ein wesentliches Element unserer Nachhaltigkeitsstrategie. Mit unserem unternehmerischen und technischen Knowhow und weiteren Investitionen werden wir diese Position weiter ausbauen. Zum Beispiel haben wir in Frankfurt an der Oder eine 40.000 Quadratmeter große Logistikhalle fertiggestellt, auf der sich eine PV-Aufdachanlage mit einer Nennleistung von 6,15 MWp in der Errichtung befindet. Die zweite Halle in der Projektentwicklung wird rund 90.000 Quadratmeter umfassen – die einhergehende Dachfläche birgt enormes Potenzial zur PV-Strom-Produktion, das wir nutzen werden. Die Nennleistung wird schätzungsweise 12 Megawatt-Peak betragen. Dank einer eigenen Ringleitung vor Ort bietet sich uns die Gelegenheit, zukünftig erneuerbare Energie aus bis zu 24 Megawatt-Peak Photovoltaikleistung einzuspeisen.

Solarstrom ist nur ein Teil des Gesamtpakets. Können sie uns kurz erläutern, mit welchen weiteren Maßnahmen sie Immobilien nachhaltiger machen?

Neben der Erzeugung von Solarstrom streben wir bei unseren Neubauten Zertifizierungen unter anderem nach DGNB* oder LEED** an. Neben der nachhaltigen Erzeugung von Strom wollen wir die größtmögliche Energieeffizienz unserer Immobilien durch technische und bauliche Maßnahmen sichern. Wir sind davon überzeugt, dass nachhaltiges Bauen unsere Immobilien attraktiver und langfristig zukunftssicher macht. Unser Logistikimmobilienkonzept Log Plaza wird stetig optimiert, sodass wir auch hier stets die Zertifizierung nach den üblichen Nachhaltigkeitsstandards anwenden können.

*Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen

** Leadership in Energy and Environmental Design

 

 

 

 

 

Nachhaltigkeit trifft auf modernes Design

Wir sind stolz darauf, bekannt zu geben, dass das Loft Haus im I/D Cologne die begehrte DGNB Gold-Zertifizierung erhalten hat!

Das DGNB-System prüft nicht nur einzelne Aspekte, sondern die Gesamtperformance eines Gebäudes anhand strenger Kriterien. Das Loft Haus hat sich durch herausragende Erfüllung dieser Standards als Spitzenreiter erwiesen!

Mit 5.800 qm Bürofläche und einem imposanten Klinkerbau ist das Gebäude nicht nur ein architektonisches Highlight, sondern auch ein Beispiel für nachhaltige Immobilienentwicklung. Vollvermietet mit Langzeitmietverträgen, darunter renommierte Namen wie Renault Deutschland, The Chocolate on the Pillow Group und FLS, ist das Loft Haus ein wichtiger Bestandteil unseres Stadtquartiers.

Das besondere Augenmerk liegt auf den zwei über 100 m² großen Dachterrassen und dem einladenden Vorplatz im Stil eines Wohnzimmers. Der „Teppich“ aus hellen Mosaiksteinen und die leuchtenden „Schreibtischlampen“ schaffen eine einzigartige Atmosphäre.

Nicht nur ästhetisch, sondern auch nachhaltig – mit angestrebter EU-Taxonomie-Konformität und erreichter DGNB Gold-Zertifizierung setzen wir ein Zeichen für umweltbewusste Immobilienentwicklung. Lichtdurchflutete Büroräume, ein eigener Fahrradkeller mit Duschen und modernster technischer Ausstattung bieten den Nutzern maximalen Komfort.

Ein großer Dank geht an alle Beteiligten, die dieses Projekt zu einem nachhaltigen Erfolg gemacht haben!

I/D Cologne – ein Joint-Venture mit Art-Invest Real Estate